| Dann 
              bin ich ganz lieb Gassi getragen worden. Der Mann will nicht, dass 
              ich auf die Straße "miege und hupe". | Die 
              Frau hat mich geherzt und gedrück, weil ich so knuddelig lieb 
              bin. Bin ich doch auch, oder? | 
         
          | Ich 
            stelle einfach mal fest: Am Anfang und am Ende eines Hundelebens braucht 
            man unendlich viele Handtücher, alte Handtücher. Es passierten 
            bei unserer alten Tapsi unendlich viele Unfälle, da sie ihre 
            Schließmuskeln nicht mehr so verlässlich beherrschte. Greta 
            geht es im Moment genauso. Aber bei ihr geht es irgendwie bergauf. Heute 
              rannte sie wie nix Gutes einfach dem Rudel davon auf die große 
              wilde Wiese, um ihre gesamten Geschäfte zu erledigen. Nur gestern 
              Abend hatte sie so leichte Probleme mit dem Schließmuskel 
              und dessen Beherrschung. Ich liebe es ohne Schuh und Strümpfe durchs Haus zu wandern. 
              Meine gute alte Mutter hat mich früher oft deswegen gerügt. 
              Nur dachte sie damals mehr an Erkältungen. Frisch gebadet, 
              wie ein guter Mensch am Samstag Abend nun mal herumläuft, ging 
              ich in die Küche und hatte gleich zwei nasse Füße.
 Nun, dachte ich mir: „Gehe ins Bad, wasche die Füße 
              und du wirst das Gefühl der Ganzkörperreinlichkeit wiedererhalten.“ 
              Ich tat, wie ich dachte, und verließ frohen Mutes die Sanitäreinrichtung. 
              Mein Fuß konnte gerade noch einer festen Masse ausweichen, 
              die normalerweise nicht auf dem Teppich liegt. Paddy sah mich vielsagend 
              an und ich versicherte ihm, dass ich ihn sehr liebe. Er hat seinen 
              Schließmuskel so unter Kontrolle, dass er auf Kommando einen 
              „Groten Hupen“ machen kann. Ich dachte an Elke und nahm 
              die feste Masse gelassen in einem Stück „Dick und Durstig“ 
              auf, hoffend und frohlockend, dass jede Pfütze und jeder Haufen 
              uns ein Stück mehr Nachtschlaf schenkt.
 Die 
              Rollos wurden herunter gelassen – damit das frühe Sonnenlicht 
              nicht zu schnell einen Blick auf den kleinen Welpen wirft. Man machte 
              sich nachtfertig und streckte sich lang, um der Nachstätte 
              „Hallo“ zu sagen. Aber als ich an der Matratze horchte, 
              hörte ich andere, fürs Schlafen untypische Geräusche. 
              „Schlapp, schlapp, schlapp.“ Gedanken wie: „Wasser 
              gibt es hier oben nur aus der Kloschüssel, die haben wir mit 
              Deckel verschlossen. Paddy! Er hat noch nie so laut getrunken. Greta 
              hat gepinkelt! Aufstehen, sie soll doch nicht die eigene…“ 
              kamen mir in den zum Einschlafen bereiten Kopf. Denkste!  Aufstehen. 
              Licht anmachen. Braun, weiche Masse, Teppich. Alles klar. Es war 
              wohl zu dunkel, und die kleine Maus hatte Schiss. Klopapier nehmen. 
              Masse entfernen. Klo verstopft! Nachhelfen. Nach unten gehen. Wassereimer 
              füllen. Flecken einschäumen. Wasser drübergießen. 
              Nach unten gehen, weil alte Handtücher vergessen. Paddy einmal 
              kräftig in den Arm nehmen und sagen: „(Geht keinen etwas 
              an)“ Nach oben gehen und über den riesigen Flecken aus 
              Wasser, Putzmittel und „Sch…icke Hose haste an“, 
              ein großes dickes Handtuch legen. Greta in den Arm nehmen 
              und denken: „Bald liegt hier Laminat“. Danach war ich 
              halt nur wach und brauchte ein bisschen länger zum Einschlafen. 
              Weder die gute alte Tapsi noch die kleine Greta tun so was mit Absicht. 
              Unangenehm ist, war, es beiden. Da soll man sich doch einfach nur 
              freuen, dass es geruchsbindende Putzmittel, warmes Wasser und viele 
              alte Handtücher gibt. Meine Hoffnung: Darm und Blase sind leer. 
              Rollos sind runter. Morgen früh schlafen wir aus. Was 
              heißt wir können ausschlafen! Um sieben Uhr war die Nacht 
              für Greta und für mich zu Ende. Also nach unten gehen, 
              um die Frau wenigstens schlafen zu lassen. Sie hatte sich ja schon 
              die Nacht um die Ohren gehauen, in der ich mich schlafend stellte. 
              Die Welt ist am Sonntag Morgen um 7 Uhr das reinste Idyll. Wir waren 
              fast allein auf der Welt. Nach einem Geschäftsgang – 
              vielleicht war das der Grund für Gretas Winseln – dachte 
              ich so bei mir: „Vielleicht setzen wir jetzt die Nacht im 
              Wohnzimmer auf der Couch fort.“ Doch Greta hat das ganze falsch 
              verstanden. Sie war wach und wollte es bleiben. Mein letzter Notnagel 
              war, den Fernseher einzuschalten. Es lenkte Greta herrlich ab, nur 
              die beiden Springsittiche waren überhaupt nicht damit einverstanden. 
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