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In
ihrer ersten Nacht hatte Greta einige Mühe, einen kühlen
Platz in der Nähe der Menschen zu finden. Sie jaulte zwar nicht,
aber machte sich des öfteren auf den Weg, um der Wärme
zu entgehen.
Für die kommende Nacht müssen wir uns noch etwas ausdenken.
Sie würde liebend gerne auf den kühlen Fliesen des Balkons
schlafen. Vielleicht blasen wir für uns noch eine Luftmatratze
auf.
Kleinere
Wachphasen am frühen Morgen ca. 5.30 Uhr nutzte sie für
eine lautlose Freizeitbeschäftigung:
Ein Unterhemd, das nachweislich im Wäschekorb war, lag unter
ihr.
Ein Hausschuh lag zwischen ihren Pfoten.
Das Bett hatte plötzlich kleine Holzwurmlöcher.
Durch
die Herstellung dieser Löcher sind wir letztendlich wach geworden.
Kluger Hund, hätte er gejault, wäre der Spaß vorbei
gewesen. So war die Nacht eigentlich nur ein Problem für das
Bett, das Unterhemd und den Latschen.
Also
begann das Tagewerk, Rausgehen, Geschäfte erledigen, heim kommen
und fressen. Dann schlief Greta wieder und wir waren wach. So früh
haben wir an einem Wochenende noch nie gefrühstückt.
Aber auch das war spannend, weil unsere Springsittiche den täglichen
Morgenflug absolvierten. Der Frühstückstisch war lange
nicht so interessant wie die kleine Wolle, die auf den Fliesen schlief.
Schnarres eigentlich recht schüchterne Ehefrau machte Aufklärungsflüge
im Abstand von 20 cm über dem Objekt. Die Feind-Freund-Erkennung
ermutigte sie, auf dem Boden zu landen. Uns war es etwas mulmig
bei der Kombination von spitzen Welpenzähnen und übermütigen
Springsittichen.
Es
wird die Zeit kommen, wo Paddy und Greta friedlich in einem anderen
Raum schlafen und die Sittiche im Wohnzimmer fliegen. Die Amazonen
störte die neue Wolle weniger, sie laufen halt nicht auf dem
Boden herum. Ihre Reaktion auf Greta: Sie machten eine Menge Krach
und mit beeindruckenden Balzgebärden auf sich aufmerksam. Das
ist ihr gutes Recht, Greta ist zwar im Moment sehr attraktiv, aber
eigentlich nur eine von Vielen.
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Das
ist mein Knoten. |
Der
ist nicht "Nein". |
Greta
mag "Meer".
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Die
großen Geschäfte erledigte sie souverän auf einem
leer gebliebenen Acker. Bei den kleinen bevorzugte sie die Zeitung,
jedoch stellte sie nur die Vorderpfoten aufs Papier. Für das
auslaufende Hinterteil wählte sie den Teppich oder die Fliesen.
Sie half uns somit bei der Entscheidung, nicht erst in den Herbstferien,
sondern schon im Sommer den Teppich durch Laminat zu ersetzen.
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Ein
großer Ausflug |
Warte
Paddy, die großen Geschäfte rufen. |
Mach
schon, ich muss sie noch abzeichnen.
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Draußen
lernte Greta die Nachbarschaft und deren Hunde kennen. Paddy zeigte
dann aber allen: Das ist meiner. Wenn ein anderer Hund sich mit Greta
ausgetauscht hat, musste er kurz darauf einmal schnüffelnd über
ihren Kopf und Körper gehen. Dann verschwand er wieder und widmete
sich wichtigeren Dingen.
Machte Madame ein Geschäft, versah er es sofort mit seiner Duftmarke.
Auf dem Rückweg ging er immer brav „bei Fuß“
und Greta zog um uns alle ihre typischen Hütehundkreise. Das
nervte ihn komischerweise gar nicht. Wir fielen dabei aber fast auf
die Selbige, weil sie manchmal die Kreise um die Beine mit einer Acht
durch die Beine verwechselte. |
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Wie
man sieht, ist keiner verletzt worden. Gretas Übung: "Wie
halte ich eine Herde zusammen und treibe sie nach Hause?" ist
gut gegangen.
Nun
musste nur noch der Mann als erster durch die Tür, sonst war
die ganze Übung umsonst. |
Paddy
merkte, dass es sich bei dem vermeintlichen Gast um eine Dauereinrichtung
handelt. Ihm geht es wir den Menschen: Das Schönste an lange
andauerndem Logierbesuch ist meist die Verabschiedung. Nun stellt
er sich darauf ein, dass Greta länger bleibt. Er zeigte ihr
ab und zu ihre Grenzen, ließ sie aber ansonsten machen was
sie wollte. Da das aber am heutigen Tag nur „schlafen“
war, störte sie ihn nicht weiter.
Wie
viele Chefs unter den Menschen zeigte er bei absoluten Kleinigkeiten,
dass er der Boss ist und bellte gewaltig. Bei den wichtigen Dingen,
wie seinem geliebten Knoten, ließ er Greta gewähren.
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Komisch,
das Wasser ist "Nein". |
Zeit
für Gefühle
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Trotz
der vielen „Neins“ fanden wir immer wieder Dinge in
Gretas Schnauze, die dort eigentlich nicht hingehörten. Meistens
waren es kleine Grashalme. Eine Nachbarin wies uns besorgt darauf
hin, dass Greta eine riesige Zecke an der Lefze habe. Die Zecke
war ein Kirschkern.
Wir vermuten, sie hat ihn schon seit der Boverheide in der Backe
versteckt, wie unsere Schüler ihre Kaugummis. Wir haben sie
nie aus den Augen gelassen und hätten mit Sicherheit bemerkt,
wenn sie einen Kirschkern ins Maul nimmt. Sowas sieht man doch!! |
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Das
Wasser ist nicht "Nein". |
Mein
neues Schnuffeltuch ist auch nicht "Nein".
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Grob
gesagt stand der Tag unter dem Motto:
ummefallt,
weckepennt,
aufewacht,
rummetobt,
Pippi macht,
eineschlaft.
Es war heute auch zu heiß für andere Aktivitäten.Der
Höhepunkt des Tages war mit Sicherheit das kleine Bad im Pool.
Sie wird wohl eine Wasserratte werden. |
Ich
träume von Meer und mehr.
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Kaum
hat der Mann mal angefangen zu toben, macht er schlapp
und geht einfach weg.
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Wie
komme ich aus dieser Nummer raus und rein ins Haus. |
Ob
Greta heute Abend, wenn es kühler wird, noch Berichtenswertes
anstellt und wie die Nacht sich heute gestaltet, berichten wir morgen.
Sonst steht die heutige Tagebuchseite erst in der Nacht im Netz und
da sollen doch alle schlafen und keine Hundegeschichten lesen. |
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