24. Oktober 2003
 
 

Oh, was war das für ein Tag. Geschlafen haben wir zwar, aber nicht gut. So viel Mist habe ich lange nicht geträumt. Gefrühstückt haben wir auch nicht. Die Zeitung haben wir im Briefkasten vergessen, untrügliches Zeichen dafür, das im Hause Schlimmes ansteht. Um zehn Uhr waren wir dann beim Tierarzt und da wurde mir persönlich sehr mulmig. Einen Zettel zu unterschreiben, auf dem man auf die Risiken einer Narkose hingewiesen wird, bedeutet für mich einen Liter Blut weniger im Gehirn. Der Arzt hat sich den Vormittag für die OP freigehalten, also konnte Paddy ganz langsam in den Narkoseschlaf gebracht werden. Ja und als er nach ener halben Stunde eingeschlafen war, wurden wir einfach nach Hause geschickt.

Das war vielleicht blöd. Warten ist schon blöd, aber unter diesen Umständen noch blöder. Und dann muss man unbedingt irgendwas machen:

Mit Greta lange ums Feld gehen.

Blumen einpflanzen.

Wieder mit Greta ums Feld gehen.

Die Papageien sauber machen.

Rumsitzen.

Auf die Uhr kucken.

Das Telefon hypnotisieren.

Um halb eins schellte es dann endlich, und der Tierarzt fragte, ob wir denn unseren Hund abholen wollten. Wir haben ca. 38 Stunden auf diesen Anruf gewartet.

Die Wiedersehensfreude war sehr einseitig, denn Paddy war für den Rest des Tages nur noch platt. Er hatte einen riesigen Lampenschirm um den Kopf und schlief und schlief und schlief. Wenn er denn mal die Augen aufmachte, dann schielte er so sehr, dass man froh war, wenn er sie wieder zumachte.

Hoffentlich geht es ihm morgen wieder besser.

Wir haben gabannt aufs Telefon gestarrt. Aber es schellte nicht.
Dann kamen wir auf alberne Gedanken und versuchten, Gerta einen Durchblick zu schaffen.
Als sie sich den Vorhang wieder zumachte, waren Ballspiele an der Reihe. Tolles Foto!
Endlich schellte das Telefon und wir konnte den Patienten abholen.
Irgendwie sieht alles sehr traurig aus. Wir alle können uns an den Anblick nur schlecht gewöhnen.