24. November 2003
 
 

Um den Start in die Woche gelingen zu lassen, sollte man sich für den Montag immer etwas Schönes ausdenken. Manchmal braucht man sich erst gar nichts ausdenken, da ergibt sich schon von selber ein Grund.
Schöne leckere Kohlrouladen sind doch eine Perspektive, sich auf das Mittagessen am Montag zu freuen.

Eigentlich hatten wir für den Sonntag Kohlrouladen auf den Plan geschrieben, und daher wurden jede Menge Wirsing und jede Menge Hackfleisch gekauft. Aus diesen Mengen wurden dann Mengen von Rouladen hergestellt, die wir kaum gegart kriegten. Da auch unsere Mägen nur ein beschränktes Fassungvermögen hatten, blieben genau vier wahnsinnig leckere Rouladen übrig.

So war ein schöner Wochenstart gegeben. Mittags nicht kochen und trotzdem ein Festessen.

Irgendwann im Laufe des Abends hörte man das zarte Stimmchen der Frau durch Haus brüllen: "Wer hat die Kohlrouladen....? Die waren doch noch für morgen...!!!"

Dann sah man nur noch einen schwarzweißen Hund in den Keller flitzen. Die herrlich leckeren Rouladen, die auf der Anrichte auf den morgigen Tag warteten, waren hingerichtet worden.

Paddy war an dem Raubzug nicht beteiligt. Er saß neben dem Geschehen und wollte nichts mehr sehen und hören. Er war wirklich nicht beteiligt, denn er roch nur nach Hund aus dem Mund. Wohingegen Gretas Mund nach herrlich gewürzten Kohlrouladen roch.
Nun war erstens die Aussicht auf ein schönes Mittagessen futsch. Auf der anderen Seite stand aber eine andere Perspektive auf dem Plan:

Die Auseinandersetzung zwischen vier Kohlrouladen und dem jugendlichen Verdauungstrakt eines Bobtailwelpen.

Aufs Heimkommen hat sich keiner gefreut. Der Erste der das Haus betritt, das war jedem klar, konnte mit dem Putzlumpen wedeln, den Flur fluten und die Fenster aufreißen.

Aber nichts war! Greta hat diese vier riesigen Teile verspeist, ohne auch nur die geringsten Beschwerden zu haben. Gerade so, als hätte sie in der Boverheide täglich ein Fünftel ihres Körpergewichtes an Kohlrouladen verspeist. Noch nicht einmal pupen musste sie.

Was lernen wir daraus? Ein Hund ist nicht wie der andere. Paddy hat sich noch nie selber bedient, aber Greta weiß halt, was gut schmeckt. Also sehen wir es als Kompliment an die Köchin.