6. November 2003
 
 

Mit sechs Monaten unternimmt Gerta schon die ersten Tapezierversuche. Paddys Versuche, die Wandgestaltung in die Hand zu nehmen, wollten wir damals stoppen, indem wir ein Spray kauften, und alle bevorzugten Stellen einsprühten. Schon beim Kauf ahnten wir nichts Gutes. Die Leute hinter uns an der Kasse, tuschelten und grinsten. Sie meinten, dass sowas nur dem Hersteller hilft. Auf die Frage nach einem probaten Mittel, hörten wir nur, es gäbe kein. Mit der Zeit ließ Paddy auch seine Zähne von den Tapeten. Das Spray haben wir noch!

Eine Stelle im Flur wird nun von unserer kleinen Greta umdekoriert. Einen Mauervorsprung hat sie an der Stirnseite bis in Bauchnabelhöhe gänzlich abgekaut.

Sie hat natürlich Langeweile und Paddy ist in unserer Abwesenheit mit Sicherheit kein sehr unterhaltsamer Kumpel. Nur hat sie heute ihre Arbeit nicht fortgesetzt.

Ich bekam irgendwann in meinem Leben Edelstahlschälchen geschenkt. Ich wusste nichts damit anzufangen. Jetzt kommen sie zu Einsatz. Eines dieser Schälchen geschickt und lose an der betroffenen Wand befestigen und dann zur Arbeit gehen. Wenn man dann heim kommt und die Schale liegt auf dem Boden, weiß man genau, warum Greta ihre Renovierungsarbeiten eingestellt hat. Diese Edelstahlschalen scheppern unglaublich laut.

In der oberen Etage ist Greta dann, wenn wir arbeiten und sie unten alleine nur auf dumme Gedanken käme. Noch hat Greta Respekt vor der Pappe, die den Aufgang nach oben und nach unten versperrt. Bald werden wir wohl zwei weitere hilfreiche Kindergitter, so wie im Erdgeschoss, anbringen müssen.
Ohne Sperrung des Treppenhauses würden beide Hunde den ganzen Tag durch Treppenhaus laufen, um ihr Rudel zusammenzuhalten. Wenn dann jemand unterm Dach und gleichzeit jemand im Keller ist, dann haben beide bald kaputte Knochen.

Und so liegen sie dann vor ihren Absperrungen und kucken traurig. Gerne würde sie auf eigene Faust ein paar Ausflüge durchs Haus unternehmen.