Obwohl
heute mal wieder viel zu viel zu tun war, bleibt doch noch ein wenig
Zeit zum Nachdenken. Wenn man aber dennoch eine besinnliche Stunde
am Abend findet, warum soll man die Gedanken nicht einfach zu zu
Papier, quatsch, Bildschirm bringen.
Greta
ist erst seit vier Wochen bei uns, hat aber schon Erstaunliches
bewirkt. Viele Anschaffungen wurden getätigt. Von den ganz
großen mal abgesehen, brauchte es eine neue Kamera, um ein
Haar noch eine neue Kamera, Spielzeug ohne Ende, in Zukunft eine
laminierte 1. Etage... Aber dies sind nicht die Veränderungen,
die von großer Wichtigkeit sind. Da gibt es andere.
Wortschatzveränderungen:
Zu
den am häufigsten benutzten Wörtern gehört:
"Nein" - bei akuter Regelwidrigkeit,
"Onneeee" - bei Regelverstößen, die schon eine
Weile zurück liegen,
"Priiiima" - bei gelungenen Erziehungsmaßnahmen,
"lauflauflauf" - wenns es zum Pinkeln geht, damit das
Trottoir nicht geduscht wird, und Gretas Blase die Wiese noch gefüllt
erreicht.
"schnuffelnpippimachen" - damit es auf der Wiese ans Laufen
kommt,
"grrrooten Hupen" - damit es auf der Wiese ins Rollen
kommt.
Schlafgewohnheiten:
Endlich wissen wir, was das Sprichwort "Der frühe Vogel
fängt den Wurm" bedeutet. Es gibt nichts Schöneres,
als am Wochenende um 6 Uhr morgens auf der Terasse zu sitzen und
Zeitung zu lesen. Die Welt um einen herum ist mit Stille erfüllt
und man hört nur neben sich ein zufriedenes Welpenschnarchen.
Wenn der Darm leer und der Bauch voll ist, kann Greta gut schlafen.
Wer früh aufsteht, sollte möglichst spät ins Bett
gehen. Der Kreislauf sollte aber gestählt sein, damit man nach
drei Stunden Nachtschlaf in der Lage ist, ca. 18 Kleinstbreihäufchen
rückstandslos vom Teppichboden zu entfernen. Dies gelingt nur
selten, da man meist beim ersten Zugriff mit Klopapier die braune
Masse erfolgreich in den Flor einarbeitet. (Laminat!) Bei den erforderlichen
zehn Gängen zwischen Unfallstelle und Toilette fällt man
meistens noch über einen wachen und auf Sport und Spiel eingerichteten
Hund. Da man auch noch barfüßig aus dem Bett steigt,
trägt eine nasse Stelle vor der Toilettentür zur Anregung
des Kreislaufs (nach Kneipp) bei. Man ist kurz davor zu grollen:
"Ich weiß nicht, was ich gleich tue." Man muss aber
bei all diesen Aktionen immer noch ein freundliches Wort für
den kleinen Hund haben, denn er weiß nicht was er tat.
Nach zwei Stunden und einem guten Kaffe, will man ihn dann doch
nicht mehr zur Boverheide zurück bringen, denn ist er dann
wieder sooo süüüß. Wir müssen unseren
Gemütszustand natürlich immer noch kritisch prüfen,
denn bald ist Frist für das Rückgaberecht auch bei Elke
und Klaus abgelaufen.
Logistik
der Hygiene: Ein Arbeitstag will wohl organisiert sein. Erstens:
Nie im Halbschlaf ins Bad gehen, man tritt sonst auf Hund oder in
Wassernapf. Duschen ist nur noch bei offener Tür möglich,
wenn man nicht auf Welpenarien steht. Da aber andere Personen noch
mit im Haushalt leben, schließt man die Tür und nimmt
den Hund mit ins Bad. Betritt man die Duschkabine, hat man wieder
die Alternative: Tür offen lassen oder den Hund mit rein nehmen.
Man verzichtet aufs Reinnehmen und lässt die Duschkabiene offen.
Das bedeutet, man presst sich an die Kabinenrückwand und verhindert
somit, dass das Bad gänzlich unter Wasser steht.
Das Hundtuch muss in der Nähe der Dusche gelagert werden, denn
seit Greta sind alle Badematten entfernt worden. Der Weg zum Handtuchhalter
kann glitschig sein. Man achte aber darauf, dass kein Zipfel dieses
Handtuches sich in Schnauzenhöhe befindet, denn Greta mag Handtücher.
Das nachfolgende Zähneputzen wirkt sehr erfrischend, da man
die feuchten Füße geleckt bekommt und mit vollem Zahnpastamund
nur leise "Nein" rufen kann. Bei den geschäftlichen
Erledigungen muss man teilweise quer auf dem Thron sitzen, es sei
denn man möchte, dass Gerta die fehlende Fußmatte ersetzt.
Toilettenpapier und Klobürste sind irgendwo, nur nicht in erreichbarer
Nähe, denn dann wären sie ja auch für den kleinen
Hund erreichbar. Da wir bei dieser Tätigkeit sehr auf der Hut
sind, verhindern wir rechtzeitig den Einsatz von Gretas Feuchtreinigungstalenten.
Über
die Logistik des Frühstückmachens haben wir schon früher
berichtet. Mittlerweile klappt es und der große Mann bereitet
am Abend vorher schon die Kaffeemaschine vor und stellt sie
nicht mehr automatisch an, wenn er die Kanne einschiebt,
sondern hält sich zurück bis zum nächsten Morgen.
Über
die anderen Veränderungen berichten wir später, denn sonst
wird es ja langweilig. Man sagt uns übrigens nach, durch unsere
Hunde hätten wir uns rein äußerlich auch verändert.
Wir können das nicht nachvollziehen. |