16. April 2023

Drei Wochen zu Hause

Drei Wochen ist Flocke jetzt bei uns. Zeit für einen Rückblick:?

Zwei Wochen haben wir die Nächte im Schichtdienst verbracht. Das Störende daran war nicht der kleine Hund, sondern das Zweisitzer Sofa, dass völlig ungeeignet ist als Ruhelager für Erwachsene. 

Eine Nachtschicht hat die Enkelin übernommen. Sie passte zwar auf das Sofa, aber das Mäntelchen der Verantwortung war ihr etwas zu groß. Sie hat es prima geschafft, war aber, wie auch wir Erwachsenen sonst, müde. 

 

 Diese Zeit ist aber schon vorbei. In der letzten Woche durften wir wieder im Bett in der 1. Etage schlafen. Es reicht ein nächtlicher Ausflug auf den Armen des Mannes und das Laminat bleibt trocken. Trotzdem hat sie den Anstoß dafür gegeben, dass wir uns ein neues Sofa angeschafft haben.

Das Fressen funktioniert mit am besten, denn sie hat einen unbändigen Appetit. Leider hat sie am Anfang irgendwas verspeist, was ihrem Darm nicht guttat. Dagegen half aber die wunderbare Möhrensuppe. Flocke war sofort kuriert. 


Zwischen Teddy und Flocke gibt es überhaupt keinen Futterneid. Teddy bekommt immer fünf bis sechs Brocken von ihrem Futter. Dann fressen beide gleichzeitig und Teddy lässt genau drei Brocken übrig. Die darf dann Flocke haben. Sie verträgt es.

Flocke ist vorsichtig, aber sehr mutig. Laute Geräusche bringen sie nicht aus der Fassung, lenken sie aber ab vom Fressen oder vom Geschäfte Verrichten. Als Beispiel: Sie konnte nicht in Ruhe fressen, weil die Spülmaschine brummte. 

Ist sie gerade dabei einen schönen Pinkelplatz zu finden, unterbricht sie sofort, wenn jemand die Rollläden rauf oder runter macht. Andererseits liebt sie Lärm jeder Art, wenn sie ihn selbst macht: 

Mit dem Schlauchende an der Heizung längs rappeln, mit der Müllschippe aus Blech klappern und den Besenstiel auf die Fliesen knallen. Das sind Geräusche, die sie liebt. 

Laut und aggressiv kläffende Hunde bringen sie aus dem Konzept. Sie fühlt sich in solchen Momenten sicher auf dem Arm oder hinter unseren Beinen. Zuflucht bei drohender Gefahr sind neben den beiden Menschen auch Teddy und ihre Box. 

Draußen sind in der einen Richtung viele Auto, Lastwagen und Busse zu betrachten. Dort sitzt sie und beobachtet den Verkehr. 

In der anderen Richtung sind unsere Felder. Dort stehen oft riesige Erntemaschinen, die ihr zwar unheimlich sind, die sie aber mit uns am anderen Ende der Leine mutig erkundet. Leider sind dort auch viele Leute. 

Die Menschen ohne Hund wollen "mal streicheln" und werden etwas sauer, wenn wir es nicht erlauben. Es braucht immer viel Erklärung, um Einsicht zu erreichen. 

Am schlimmsten sind die Hundebesitzer von lautstarken Dauerbellern, die ihre "süßen Hundis" einfach mal schnuppern lassen wollen. Warum? Ich schnüffle denen doch auch nicht am Hintern. 

Diese Hürden haben wir aber alle gut umschifft. Bald sind Wetter und Welpen-Kondition besser, sodass wir in den Wald gehen können, wo man nur wenige Leute trifft. 

Erlebt hat sie viel in den drei Wochen. Zweimal war die kleine Frau mit der ganz kleinen Frau zu Besuch. Dreimal haben wir eingekauft. Beim Futtermittelhändler haben wir ein Halty-Harness erstanden, das sehr leicht ist. Wir wollen es als Geschirr benutzen. Ein weiterer Ausflug ging ins Blumencenter. Sie hat uns mutig begleitet, als wir ein paar Frühlingsblumen erstanden haben. Und zu guter Letzt half sie uns im Möbelgeschäft das richtige Sofa zu kaufen. 

So klein sie ist, hat sie alles gemeistert. Für uns ist wichtig gewesen, dass sie viele Anregungen angstfrei erleben kann. Autofahren in der Box neben der Frau ist für sie ein Grund einzuschlafen. 

Flocke ist sehr aufgeweckt. So möchte ich die Mischung aus Neugierde, Vorsicht, Mut und Lernbereitschaft nennen. Wir üben mit ihr keine brotlosen Kunststücke, aber: 

Sie reagiert auf ihren Namen. Sie kommt fast sicher, wenn man sie ruft. Finger hoch heißt Sitz. Und der Weg für Platz wird gerade geebnet. Sie hat schnell gelernt, wie die drei Stufen des Schimpfens aussehen. „öhöh“ ist Stufe 1 „Nein“ ist Stufe 2 und ein lauter Brüll mit Schnauzgriff ist das Finale. Meist genügt mittlerweile die Stufe 1. Sie versuchte ab und zu vorsichtig in die Füße zu kneifen. Da diese sich wehrten, hat sie fast drauf verzichtet. In die Hände beißt sie nicht mehr. Das hat nur kurze Zeit gebraucht, ihr die Anfänge madig zu machen. 

Sie ist unmerklich gewachsen. Man erkennt das Größenwachstum nur als Außenstehender. Ebenso ist sie still und leise in unsere Herzen gewachsen und das merken wir selber sehr intensiv.

Schaun wir mal was morgen passiert.

 Das war gestern los

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