7. November 2003
 
 
Es gibt nicht umsonst den schönen Spruch: "Wer andern eine Grube gräbt... " Da meint man, man hätte eine tolle Idee, wie man kleine Hunde vom Tapetenfressen abhält. Der Trick funktioniert auch. Der Tapentenfraß ist bis jetzt gestoppt. Nur habe ich nicht daran gedacht, dass das schöne Schälchen noch an seinem Ort hängt. Was passiert wohl, wenn man die Gittertür nach oben öffnet.

Ich habe mich sozusagen selbst verjagt. Der Einzige, der stoisch im Körbchen blieb, war Paddy. Er macht den Eindruck, ihn könne nicht erschüttern.

Die Tapeten hat Greta heute also verschont. Sie fand aber andere Dinge. Ich habe den Brief, der zur Post musste noch auf dem Boden liegen sehen. Irgendwie ist er von seiner Warteposition auf der Heizung heruntergefallen.

Aber erstmal mussten ein paar Sachen nach oben gebracht werden. Ich hatte die Hände voll und konnte mich nicht bücken. Ganz schnell mit dem Knie das Törchen öffnen. Und dann: "Peng, scheppert, boing!"

Da das Nach-oben-Gehen mit einem solchen Spektakel verbunden war, geriet der Anblick des Briefes, der dort unten auf dem Boden lag in Vergessenheit.

Erst als ich nach einer ausreichend langen Weile wieder nach unten ging, fiel mein Blick...eben nicht mehr auf den Brief. Er war spurlos verschwunden.

Leider klebte schon eine Briefmarke drauf. Schade eigentlich, dass der Brief jetzt nie seinen Adressaten erreichen wird. Er muss neu geschrieben werden.

Paddy hat sich von seinem OP gut erholt. Warum er gerade jetzt dem Pappkameraden am Selbigen riecht, weiß ich nicht. Sentimentalität unterstellt nur ein Mensch. So wie er brav wartet, bis der Ball freigegeben wird, tut dies auch Greta. Manchmal. Meistens. Eigentlich recht oft. Nur wenn sie Paddy den Ball klaut, dann gibt es Ärger mit ihm. Wir wissen im Moment nicht, ob Greta das Alphatier ist oder Paddy . Aber eigentlich ist uns das auch ganz egal. Keiner von beiden ist böse zum anderen, und das ist uns wichtig.