27. Juli 2003
 
 
Der Tag stand unter dem Motto: "Wir wagen es!" Zum einen hatten wir eine längere als die Probefahrten mit Paddy und Greta zusammen vor. Sozusagen eine Vorübung für die Urlaubsfahrt. Zum anderen ging es für Greta zurück zu den Wurzeln. Für uns ein eigentlich schönes Ziel: Die Boverheide mit Klaus und Elke, bei denen wir uns zu Welpenbesichtigungszeiten immer wohl fühlten. Nur heute war da das bange Gefühl. Singen jetzt beide Hunde im Auto? Wie viele Häufchen müssen wir aus den Autoecken holen? Und noch schlimmer die bangen Erwartungen bei der Ankunft. Setzt sich Greta vor Bambis Auslauf und heult sich mal so richtig aus. Oder klemmt sie sich unter Elkes Beine und legt den "Ich will nicht mehr hier weg"-Blick auf. Wie reagiert sie bei der Abfahrt? Sträubt sie sich, das Haus zu verlassen?
Nichts von dem passierte. Paddy sang ab dem dritten Gang seine bekannten Lieder. Und Greta saß oder lag und schwieg. Ihr Spuntloch blieb verschlossen. (Sie hatte sich heute Nacht genügend entleert) Sie trat mit ihrem Paddy irgendwie schon als Team auf. Als Mutter und die großen Schwestern bellten, suchte sie Schutz bei Paddy, und da Elke nicht in der Nähe war, auch bei der großen Frau.
Mama Bambi wollte nicht mehr viel von ihr wissen. Sie hat sich völlig abgenabelt und Greta war für sie ein Hund, den man halt beschnüffelt, wenn er zu Besuch ist. Beim Rundgang durch den Garten hatten wir aber doch den Eindruck, dass Greta einige Ecken wieder erkannte. Man konnte meinen, sie zeigt Paddy: "Hier habe ich gewohnt."
Kuck mal, hieraus habe ich gefressen.
Und da drauf habe ich gepinkelt.
Da hängt mein alter Wassernapf.
Und hier liegt jede Menge Spielzeug von früher.
Klaus hat uns spontan eine Übungsstunde in Fellpflege, Pfotenschneiden und Glanzbürsten gegeben. Auch wenn man schon jahrelang einen Vielfellhund hat, kann man noch viel dazu lernen.
Nicht nur Greta musste dran glauben, sondern auch Paddy. Aber sie hat sich wesentlich ruhiger gebärdet beim Schneiden der Pfoten als Paddy, denn er ist unglaublich kitzelig. Jetzt haben wir auch einen wirbelsäulengerechten Profipflegetisch erstanden und werden alle Tricks ausprobieren.

Beim Abschied hatten wir nicht den Eindruck, dass sich Greta sträubt, mitzukommen. Wir sammelten ihr Spielzeug ein, das wir sicherheitshalber mitgenommen hatten, mit dem sie aber überhaupt nicht gespielt hatte. Sie marschierte mit Paddy Schulter an Schulter ins Auto und fuhr mit uns, ohne ein Lied zu singen nach Hause. Irgendwie war der Besuch völlig unproblematisch und macht Mut zur Wiederholung. Wenn es klappt, zeigt Greta beim nächsten Wiedersehen Elke und Klaus ihr neues Zuhause.